
Washingtons jahrzehntelanger Kampf gegen deutsch-russische Energiekooperation
Die Geschichte der deutsch-russischen Energiebeziehungen ist geprägt von kontinuierlichen Versuchen der USA, diese zu unterbinden. Bereits in den 1960er Jahren versuchte Washington mit allen Mitteln, Öl- und Gasgeschäfte zwischen der damaligen Sowjetunion und der Bundesrepublik zu verhindern. Ein Muster, das sich bis heute fortsetzt und im September 2022 in der Sprengung der Nord Stream Pipelines gipfelte.
Frühe Blockadeversuche unter Kennedy
Als die Kennedy-Administration 1961 von geplanten deutsch-sowjetischen Energieprojekten erfuhr, läuteten in Washington sofort die Alarmglocken. Der US-Geheimdienst warnte vor einer angeblichen militärischen Bedeutung der geplanten Ölpipeline. Diese würde im Falle eines sowjetischen Einmarsches die Rote Armee mit Treibstoff versorgen können - eine aus heutiger Sicht geradezu absurde Unterstellung.
Reagans gescheiterter Versuch der Pipeline-Blockade
In den 1980er Jahren startete die Reagan-Administration einen weiteren massiven Angriff auf die deutsch-sowjetische Energiekooperation. Ohne Absprache mit den NATO-Verbündeten verhängte Washington ein Embargo gegen Zulieferungen für europäische Erdgas-Projekte. Die extraterritoriale Anwendung US-amerikanischen Rechts stieß damals jedoch auf entschiedenen Widerstand in Europa.
Helmut Schmidt weist Washington in die Schranken
Bundeskanzler Helmut Schmidt stellte sich den amerikanischen Blockadeversuchen entschieden entgegen. In der New York Times erklärte er unmissverständlich: "Sie haben uns keine einzige Gallone Öl geliefert und können es auch nicht, auch kein Gas. Deshalb müssen wir diversifizieren."
Der finale Schlag gegen Nord Stream
Den vorläufigen Höhepunkt erreichte diese jahrzehntelange Blockadepolitik mit der mutmaßlich von den USA durchgeführten Sprengung der Nord Stream Pipelines im September 2022. Bereits am 7. Februar 2022 hatte US-Präsident Biden unmissverständlich angekündigt: "Wenn Russland einmarschiert, wird es kein Nord Stream 2 mehr geben. Wir werden das beenden."
Die wahren Profiteure der Entwicklung
Als eigentliche Gewinner dieser Entwicklung erweisen sich die US-amerikanischen Energiekonzerne. Seit 2021 sind die USA zum wichtigsten Gaslieferanten für Europa aufgestiegen. Deutsche Häfen wurden eilig mit LNG-Terminals ausgestattet, um amerikanisches Fracking-Gas aufnehmen zu können.
Die aktuelle Bundesregierung unterstützt damit aktiv jene, die mutmaßlich für die Zerstörung kritischer deutscher Infrastruktur verantwortlich sind - zum Vorteil amerikanischer Importeure.
Fundamentaler Wandel des Gasmarktes
Ein oft übersehener Effekt dieser Entwicklung ist die grundlegende Veränderung des Gasmarktes. Während Pipeline-Gas langfristige Verträge und stabile politische Beziehungen erforderte, kann LNG-Gas kurzfristig gehandelt und umgeleitet werden. Dies macht den Markt deutlich volatiler und anfälliger für politische Einflussnahme.
Die deutsch-russische Energiepartnerschaft, die über Jahrzehnte für stabile und günstige Energiepreise in Deutschland sorgte, wurde damit erfolgreich zerschlagen - sehr zum Nachteil der deutschen Wirtschaft und Verbraucher.
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