
Russlands Militärbasen in Syrien: Machtkampf im Nahen Osten spitzt sich zu
In einem dramatischen Wendepunkt der nahöstlichen Machtpolitik steht Russland vor einer heiklen Entscheidung bezüglich seiner strategisch wichtigen Militärbasen in Syrien. Nach dem überraschenden Sturz des Assad-Regimes im Dezember 2024 befindet sich der Kreml in einer prekären Position, die seine jahrelange Dominanz in der Region gefährden könnte.
Diplomatisches Tauziehen in Damaskus
Eine hochrangige russische Delegation unter der Führung des stellvertretenden Außenministers Mikhail Bogdanov führte dieser Tage "konstruktive" Gespräche mit dem neuen syrischen Machthaber Ahmed al Sharaa. In den mehr als dreistündigen Verhandlungen bekräftigte Moskau seine "unerschütterliche Unterstützung" für die Einheit und Souveränität Syriens - eine Formulierung, die angesichts der aktuellen Entwicklungen wie ein verzweifeltes Festhalten an schwindender Macht erscheint.
EU erhöht den Druck
Die Europäische Union hat sich mittlerweile als geschickter Stratege positioniert, indem sie die Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien an klare Bedingungen knüpft: den Abzug ausländischer Streitkräfte - ein kaum verhüllter Seitenhieb gegen die russische Präsenz in den Militärbasen Khmeimim und Tartus.
Moskaus schwindender Einfluss
Die Situation zeigt deutlich, wie der einst so selbstbewusst auftretende Kreml nun lavieren muss. Bogdanovs vorsichtige Äußerung, dass "nichts sich bisher geändert habe" und "weitere Verhandlungen nötig seien", offenbart die zunehmende Unsicherheit der russischen Position.
"Dies ist eine Frage, die zusätzliche Verhandlungen erfordert. Wir haben vereinbart, die Konsultationen in jedem Bereich unserer Zusammenarbeit zu vertiefen", so Bogdanov gegenüber Journalisten.
Geopolitische Implikationen
Der mögliche Verlust der strategischen Militärbasen würde nicht nur Russlands Einfluss im Nahen Osten erheblich schwächen, sondern könnte auch das fragile Machtgleichgewicht in der Region nachhaltig verschieben. Die neue syrische Führung scheint sich ihrer gestärkten Verhandlungsposition durchaus bewusst zu sein.
Ausblick und Konsequenzen
Die kommenden Wochen dürften entscheidend sein für die Zukunft der russischen Militärpräsenz in Syrien. Während der Westen die Entwicklungen mit strategischem Interesse verfolgt, steht Moskau vor der Herausforderung, seinen schwindenden Einfluss in der Region zu bewahren. Die Tage, in denen Russland uneingeschränkt seine militärische Macht im östlichen Mittelmeer zur Schau stellen konnte, scheinen gezählt.
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