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10.06.2025
06:04 Uhr

Moskaus Machtspiele in Afrika: Wie Russland trotz Sanktionen seinen militärischen Einfluss ausbaut

Während die Welt gebannt auf den Ukraine-Konflikt blickt, vollzieht sich auf dem afrikanischen Kontinent eine geopolitische Verschiebung von historischem Ausmaß. Russland nutzt die Schwäche des Westens und baut systematisch seine militärische Präsenz in Afrika aus – und das trotz oder gerade wegen der verhängten Sanktionen. Was sich hier abspielt, ist nichts weniger als eine Neuordnung der Machtverhältnisse in einer der rohstoffreichsten Regionen der Welt.

Die neue Seidenstraße der Waffen

Satellitenbilder und Funküberwachung enthüllen ein ausgeklügeltes System: Russische Frachtschiffe, die eigentlich auf westlichen Sanktionslisten stehen, transportieren hochmoderne Militärtechnik von der Ostsee nach Westafrika. Die Schiffe "Baltic Leader" und "Patria" – beide mit einem Handelsverbot belegt – legten Ende Mai im Hafen von Conakry in Guinea an. An Bord: Panzer, gepanzerte Fahrzeuge, Artilleriegeschütze und elektronische Störsender.

Die Fracht wurde anschließend über Land nach Mali transportiert, wo Russlands berüchtigtes "Afrika-Korps" seine Operationsbasis aufbaut. Diese neue Militäreinheit, die aus den Überresten der Wagner-Gruppe entstanden ist, untersteht direkt der russischen Militäraufklärung GRU – genauer gesagt der berüchtigten Einheit 29155, die für Sabotageakte und Attentate im Westen verantwortlich gemacht wird.

Der Preis des westlichen Rückzugs

Was wir hier beobachten, ist das direkte Resultat einer verfehlten westlichen Afrika-Politik. Frankreich zog seine Truppen aus Mali, Burkina Faso und Niger ab, nachdem dort Militärputsche stattgefunden hatten. Die entstandene Sicherheitslücke füllte Moskau nur zu gerne. Während Europa und die USA ihre Präsenz reduzierten, baute Russland systematisch Beziehungen zu den neuen Machthabern auf.

Die Ironie könnte kaum bitterer sein: Dieselben Länder, die einst auf westliche Unterstützung im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen angewiesen waren, wenden sich nun ausgerechnet Russland zu – einem Land, das selbst tief in militärische Konflikte verstrickt ist und dessen Wirtschaft unter Sanktionen ächzt.

Gold gegen Gewehre: Das neue Geschäftsmodell

Russlands Engagement in Afrika folgt einem simplen, aber effektiven Geschäftsmodell: Militärische Unterstützung im Tausch gegen Rohstoffe. Die Wagner-Gruppe und nun das Afrika-Korps sichern Regime ab und erhalten im Gegenzug Zugang zu Gold-, Diamanten- und anderen Bodenschätzen. Diese Ressourcen fließen direkt in Russlands Kriegskasse – ein perfider Kreislauf, der die westlichen Sanktionen unterläuft.

Besonders brisant: Die gelieferten Waffen umfassen nicht nur Kleinwaffen, sondern schweres Gerät wie 152-mm-Artilleriegeschütze, BTR-80-Schützenpanzer mit Störsendern und sogar Su-24-Kampfbomber. Diese Ausrüstung übersteigt bei weitem das, was für die Bekämpfung islamistischer Milizen nötig wäre. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Russland hier langfristige strategische Ziele verfolgt.

Die Rekrutierung läuft auf Hochtouren

Das Afrika-Korps wirbt in Russland aggressiv um neue Söldner. Bis zu 2,1 Millionen Rubel (etwa 26.500 Dollar) plus Landparzellen werden für die Unterzeichnung eines Vertrags geboten. Diese Summen zeigen, wie wichtig dem Kreml das Afrika-Engagement ist – trotz der enormen Kosten des Ukraine-Kriegs.

Die Transformation von der Wagner-Gruppe zum Afrika-Korps markiert dabei einen entscheidenden Wandel: Wo früher eine halbprivate Söldnertruppe mit gewisser Distanz zum Kreml operierte, steht nun eine direkt von Moskau kontrollierte Militäreinheit. Der Staat hat die Kontrolle übernommen – mit allen Konsequenzen für die Stabilität der Region.

Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer

Was bedeutet diese Entwicklung für die Zukunft Afrikas? Die Geschichte lehrt uns, dass ausländische Militärinterventionen selten zu dauerhaftem Frieden führen. Die russischen Söldner sind bereits für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen in der Zentralafrikanischen Republik, Libyen und Mali verantwortlich gemacht worden. Ihre Präsenz könnte die ohnehin fragile Sicherheitslage weiter destabilisieren.

Gleichzeitig zeigt Russlands Afrika-Strategie, wie geschickt Moskau die Schwächen des Westens ausnutzt. Während Europa und die USA über Demokratieförderung und Menschenrechte diskutieren, liefert Russland Waffen und stellt keine unbequemen Fragen. Für autoritäre Regime ein verlockendes Angebot.

Die wahren Verlierer dieser geopolitischen Neuordnung sind die Menschen vor Ort. Sie tauschen eine ausländische Militärpräsenz gegen eine andere – ohne dass sich ihre Sicherheitslage verbessert. Im Gegenteil: Die Gewalt eskaliert weiter, wie jüngste Angriffe islamistischer Gruppen auf malische Truppen und russische Söldner zeigen.

Zeit für ein Umdenken?

Der Westen steht vor einem Dilemma: Soll er tatenlos zusehen, wie Russland seinen Einfluss in Afrika ausbaut? Oder soll er versuchen, verlorenes Terrain zurückzugewinnen? Beide Optionen bergen Risiken. Klar ist jedoch: Die bisherige Politik des Rückzugs hat ein Machtvakuum geschaffen, das andere nur zu gerne füllen.

Vielleicht wäre es an der Zeit, über alternative Ansätze nachzudenken. Statt militärischer Präsenz könnte der Fokus auf wirtschaftlicher Zusammenarbeit und echter Partnerschaft liegen. Doch dafür müsste der Westen seine paternalistische Haltung gegenüber Afrika aufgeben – eine Lektion, die offenbar noch nicht gelernt wurde.

Während die Diskussion weitergeht, schafft Russland Fakten. Die Waffen sind geliefert, die Söldner rekrutiert, die Allianzen geschmiedet. Afrika wird zum neuen Schauplatz des globalen Machtkampfs – mit ungewissem Ausgang für alle Beteiligten.

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