
Machtkampf bei Porsche: Luxusmarke plant radikalen Vorstandsumbau inmitten wirtschaftlicher Turbulenzen
In der Chefetage des Stuttgarter Luxusautobauers Porsche bahnt sich ein dramatischer Umbruch an. Während die einstige Vorzeigeperle des Volkswagen-Konzerns mit schwächelnden Absatzzahlen und einem besorgniserregenden China-Geschäft kämpft, sollen nun zwei hochrangige Vorstandsmitglieder ihre Koffer packen.
Machtkämpfe in der Führungsetage erschüttern den Sportwagenbauer
Der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Porsche erhielt den delikaten Auftrag, mit zwei langjährigen Vorständen über deren vorzeitiges Ausscheiden zu verhandeln. Im Fokus stehen dabei Detlev von Platen, der seit 1997 seine Karriere bei Porsche aufbaute, sowie der Finanzvorstand Lutz Meschke, der seit 2001 die Geschicke des Unternehmens mitlenkt.
Machtpoker und zerbrochene Allianzen
Besonders brisant erscheint die Situation um Finanzvorstand Meschke. Der 58-jährige Manager, der auch als stellvertretender Vorstandsvorsitzender fungiert, soll durch eigene Ambitionen auf den Chefsessel beim Doppel-CEO Oliver Blume in Ungnade gefallen sein. Das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen den beiden Führungskräften dürfte sich dadurch weiter verschärft haben.
Wirtschaftliche Talfahrt in der einstigen Vorzeigeregion
Die geplanten Personalrochaden fallen in eine Zeit erheblicher wirtschaftlicher Herausforderungen. Der einstige Wachstumsmotor China entwickelt sich zunehmend zum Problemfall. Mit einem erschreckenden Absatzrückgang von 28 Prozent im Reich der Mitte musste der Sportwagenbauer einen herben Rückschlag verkraften. Die weltweiten Auslieferungen sanken um drei Prozent auf etwa 310.700 Fahrzeuge.
Alarmierende Kennzahlen belasten das Luxus-Image
Die wirtschaftlichen Indikatoren zeichnen ein beunruhigendes Bild: Der Umsatz schrumpfte in den ersten drei Quartalen 2023 um 5,2 Prozent auf 28,56 Milliarden Euro. Noch dramatischer präsentiert sich der Einbruch beim operativen Ergebnis - ein Minus von satten 26,7 Prozent auf 4,04 Milliarden Euro. Die operative Umsatzrendite schmolz von einst stolzen 18,3 Prozent auf magere 14,1 Prozent zusammen.
Die einstige Rendite-Perle des VW-Konzerns kämpft mit multiplen Herausforderungen: Modellwechsel, Lieferkettenprobleme und ein schwächelnder chinesischer Markt setzen dem Luxusautobauer zu.
Zukunftsaussichten unter Druck
Für das laufende Jahr 2024 hat sich der Sportwagenhersteller bereits deutlich bescheidenere Ziele gesteckt. Die Marge soll nun zwischen 14 und 15 Prozent liegen - ein deutlicher Rückschritt von den ursprünglich anvisierten 15 bis 17 Prozent. Diese vorsichtige Prognose unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen, denen sich das Unternehmen gegenübersieht.
Die geplanten Vorstandsumbauten könnten nun den dringend benötigten frischen Wind in die Führungsetage bringen. Ob dies ausreicht, um den Luxusautobauer wieder auf die Überholspur zu führen, bleibt abzuwarten.
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