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11.02.2025
18:00 Uhr

Italienische Banken-Macht auf dem Vormarsch: Unicredit demonstriert finanzielle Stärke - Commerzbank im Visier

Während die deutsche Bankenlandschaft weiterhin mit den Folgen einer verfehlten Wirtschaftspolitik zu kämpfen hat, demonstriert die italienische Großbank Unicredit eindrucksvoll ihre finanzielle Schlagkraft. Mit einem überraschend starken vierten Quartal könnte das südeuropäische Geldhaus nun zum Sprung auf den deutschen Markt ansetzen - sehr zum Unmut der heimischen Bankenwelt.

Deutsche Banken im Schatten der mediterranen Konkurrenz

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mit einem Nettogewinn von 1,97 Milliarden Euro im vierten Quartal hat Unicredit die Erwartungen der Analysten geradezu pulverisiert. Diese hätten lediglich mit 1,44 Milliarden Euro gerechnet. Die Einnahmen seien auf beachtliche sechs Milliarden Euro geklettert - auch hier wurden die Prognosen deutlich übertroffen.

David gegen Goliath: Commerzbank in Bedrängnis

Besonders brisant erscheint in diesem Zusammenhang die aggressive Strategie der Italiener gegenüber der Commerzbank. Wie aus Finanzkreisen zu vernehmen sei, kontrolliere Unicredit bereits etwa 28 Prozent der Commerzbank-Anteile - aufgeteilt in 9,5 Prozent direkten Aktienbesitz und weitere 18,5 Prozent über Derivate. Die Frankfurter Banker reagieren entsprechend verschnupft und bewerten das Engagement als "feindlich".

Machtverhältnisse in der europäischen Bankenlandschaft

Die schiere Größe der Unicredit lässt die deutschen Traditionsbanken geradezu zwergenhaft erscheinen. Mit einem Börsenwert von 73,45 Milliarden Euro überragt das italienische Institut sogar das einstige Flaggschiff Deutsche Bank um mehr als das Doppelte - ein deutliches Zeichen für die schwindende Bedeutung des deutschen Finanzplatzes.

Ambitionierte Ziele und beeindruckende Performance

Die Wachstumsstrategie der Unicredit zeigt sich auch in den ehrgeizigen Zielen: Bis 2027 peilt die Bank einen jährlichen Nettogewinn von zehn Milliarden Euro an. Mit einem Gesamtjahresgewinn von 9,31 Milliarden Euro für 2024 - eine Steigerung von 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr - scheint dieses Ziel durchaus realistisch.

Während deutsche Banken noch immer unter dem Joch überbordender Regulierung und politischer Gängelung ächzen, demonstriert Unicredit eindrucksvoll, wie modernes Banking funktionieren kann.

Mit rund 170.000 Mitarbeitern weltweit verfügt Unicredit über die nötige Schlagkraft, um ihre expansiven Pläne umzusetzen. Die defensive Haltung der Commerzbank-Führung und ihrer Arbeitnehmervertreter wirkt angesichts dieser Übermacht fast schon wie ein verzweifeltes Rückzugsgefecht. Es bleibt abzuwarten, ob die traditionelle deutsche Bankenlandschaft diesem mediterranen Sturm standhalten kann.

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