
Goldpreis unter Druck: Trumps Zollpolitik und Dollarstärke verunsichern die Märkte
In einer bemerkenswerten Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten musste der Goldpreis in der vergangenen Handelswoche deutliche Einbußen hinnehmen. Nach dem kürzlich erreichten Rekordhoch von 2.956 US-Dollar setzte eine spürbare Korrektur ein, die das Edelmetall unter die psychologisch wichtige Marke von 2.900 US-Dollar drückte.
Trump mischt die Märkte auf - Goldpreis im Rückwärtsgang
Die Ankündigung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, neue Zölle gegen Kanada und Mexiko zu verhängen sowie zusätzliche Strafzölle von 10 Prozent auf chinesische Importe einzuführen, hätte eigentlich dem Gold als sicherem Hafen in die Karten spielen müssen. Doch das Gegenteil trat ein: Die Märkte reagierten mit einem breiten Ausverkauf, der auch vor dem gelben Edelmetall nicht Halt machte.
Der Dollar als lachender Dritter
Während Gold und Kryptowährungen unter die Räder kamen, konnte ausgerechnet der US-Dollar von der allgemeinen Verunsicherung profitieren. Die amerikanische Währung legte deutlich zu und machte Gold für internationale Investoren entsprechend unattraktiver. Ein typisches Beispiel dafür, wie die globalen Finanzmärkte manchmal ihre eigene, nicht immer nachvollziehbare Logik entwickeln.
Inflation und Zinspolitik bleiben im Fokus
Die Marktteilnehmer richten ihren Blick nun gespannt auf die anstehenden US-Inflationsdaten. Der Kernindex der persönlichen Konsumausgaben, das bevorzugte Inflationsmaß der Federal Reserve, könnte wichtige Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs liefern. Analysten würden davon ausgehen, dass sich die Teuerungsrate auf das niedrigste Niveau seit Juni abschwächen könnte.
Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar, sondern spiegelt ausschließlich die Einschätzung unserer Redaktion wider.
Ausblick bleibt komplex
Die aktuelle Marktphase zeigt einmal mehr, wie komplex die Zusammenhänge an den internationalen Finanzmärkten sind. Während die politischen Entscheidungsträger in Washington und anderswo munter an den wirtschaftspolitischen Stellschrauben drehen, müssen sich Anleger auf weitere Turbulenzen einstellen. Die traditionelle Rolle von Gold als Krisenversicherung dürfte dabei weiterhin Bestand haben - auch wenn kurzfristige Preisschwankungen nicht auszuschließen sind.
Bemerkenswert ist dabei, wie die etablierten Institutionen und ihre medialen Sprachrohre die aktuellen Entwicklungen interpretieren. Während man die eigentlichen Ursachen der wirtschaftlichen Verwerfungen - etwa die verfehlte Geldpolitik der vergangenen Jahre - gerne unter den Teppich kehrt, werden oberflächliche Erklärungsmuster bemüht. Eine kritische Bestandsaufnahme der grundlegenden Probleme unseres Finanzsystems bleibt dabei meist auf der Strecke.

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