
Gezielte Provokationen in der Ostsee: Marine-Inspekteur warnt vor russischer Sabotage an Seekabeln
Die Vorfälle an kritischer Unterwasser-Infrastruktur in der Ostsee häufen sich in besorgniserregender Weise. Der Marine-Inspekteur der Bundeswehr, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, findet dazu deutliche Worte: Die Beschädigungen an Seekabeln seien keineswegs zufällig, sondern gezielte Provokationen mit erheblichem Eskalationspotenzial.
Systematische Angriffe auf westliche Infrastruktur
Seit Beginn des Ukraine-Krieges wurden mindestens zehn Datenkabel und mehrere Energieleitungen in der Ostsee beschädigt. Die vorgeschobenen Erklärungen der verantwortlichen Schiffscrews, es handle sich um versehentlich heruntergelassene Anker, entlarvt Kaack als durchsichtige Ausreden. Mit beißendem Spott vergleicht er das Geräusch eines ausrauschenden Ankers mit einem "Kampfpanzer auf dem Marktplatz von Osnabrück" - ein Vorgang, der unmöglich unbemerkt bleiben könne.
Deutsche Marine: Zahnloser Tiger in der Ostsee?
Besonders alarmierend ist die Situation vor dem Hintergrund der dramatisch geschrumpften deutschen Seestreitkräfte. Der Vizeadmiral spricht unverblümt von der "kleinsten Flotte aller Zeiten". Diese ernüchternde Realität zwingt die Marine zu einer strikten Priorisierung ihrer Einsätze - ein Armutszeugnis für die jahrelange Vernachlässigung der Bundeswehr durch die Politik.
Minimale Abschreckung mit maximaler Wirkung
Trotz der begrenzten Mittel versucht die Marine, Präsenz zu zeigen. Seit den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines hält sie permanent eine Minenjagdeinheit in erhöhter Bereitschaft. Die bloße Anwesenheit von Kriegsschiffen entfalte bereits eine gewisse abschreckende Wirkung, so Kaack.
"Wer sieht, dass ein oder gar mehrere Kriegsschiffe auf ihn zukommen, wird von seiner Aktion möglicherweise eher absehen."
Fazit: Weckruf für die deutsche Sicherheitspolitik
Die systematischen Angriffe auf kritische Infrastruktur in der Ostsee offenbaren schonungslos die Verwundbarkeit westlicher Kommunikations- und Energieversorgung. Die dramatisch unterbesetzte deutsche Marine kann diese Bedrohung mit ihren derzeitigen Kapazitäten kaum eindämmen. Es wird höchste Zeit, dass die Bundesregierung ihre naive Friedensdividenden-Politik überdenkt und die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands wieder ernst nimmt.

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