
Gewaltexzesse in NRW-Zügen: Wenn der Rechtsstaat auf Schienen entgleist
Die neuesten Zahlen aus Nordrhein-Westfalen lesen sich wie ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft: Über 1.300 Bedrohungen gegen Zugpersonal, ein Anstieg der Körperverletzungen auf 905 Fälle, und insgesamt fast 43.000 sicherheitsrelevante Vorfälle im Schienennahverkehr. Was hier dokumentiert wird, ist nichts weniger als der schleichende Kollaps zivilisatorischer Grundregeln.
Der Verfall beginnt im Kleinen
Oliver Wittke, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, bringt es auf den Punkt: Es herrsche ein "Verfall der Sitten". Doch was der Manager hier diplomatisch umschreibt, ist in Wahrheit ein Frontalangriff auf die Grundfesten unserer Ordnung. Wenn Kontrolleure und Sicherheitskräfte zur Zielscheibe werden, wenn das Schwarzfahren mit fast 15.000 erfassten Fällen neue Rekorde bricht, dann offenbart sich hier ein tieferliegendes Problem.
Es ist kein Zufall, dass diese Entwicklung parallel zu einer Politik verläuft, die Regelverstöße zunehmend bagatellisiert. Wenn selbst diskutiert wird, das Schwarzfahren zu entkriminalisieren, sendet das fatale Signale. Wittke warnt zu Recht vor einer "Kapitulation vor dem Rechtsbruch". Doch genau diese Kapitulation erleben wir seit Jahren in verschiedensten Bereichen unserer Gesellschaft.
Ein Muster der Respektlosigkeit
Die Gewalt gegen Zugpersonal fügt sich nahtlos in ein größeres Bild ein. Feuerwehrleute werden bei Einsätzen angegriffen, Rettungskräfte bedroht, Polizisten mit Steinen beworfen. Was wir erleben, ist ein systematischer Angriff auf all jene, die für Ordnung und Sicherheit sorgen sollen. Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr.
"Das ist nicht die konkrete Wut über eine schlechte Leistung, das ist nicht die konkrete Wut über irgendein Ereignis, sondern das ist ein Stück weit Widerstand gegen Autoritäten"
Wittkes Analyse trifft den Nagel auf den Kopf. Doch er verschweigt die Ursachen. Jahrelang wurde der Respekt vor Autoritäten systematisch untergraben. Eine Politik, die Täter zu Opfern stilisiert und echte Opfer im Stich lässt, erntet nun die Früchte ihrer Saat.
Die Illusion der Sicherheit
Besonders zynisch mutet die Beschwichtigung an, Bahnfahren sei trotz allem sicher. Wenn nur knapp die Hälfte der Fahrgäste sich sicher fühlt, während die andere Hälfte mit mulmigem Gefühl in die Züge steigt, dann stimmt etwas grundlegend nicht. Die Diskrepanz zwischen offizieller Statistik und subjektivem Sicherheitsempfinden offenbart das Versagen der Politik.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen - mehr Videoüberwachung, Bodycams, sogar Künstliche Intelligenz - sind bestenfalls Symptombekämpfung. Sie kurieren an den Folgen herum, statt die Ursachen anzupacken. Wenn der Hausfriedensbruch in Bahnhöfen von 1.866 auf 3.450 Fälle steigt, hilft keine noch so ausgeklügelte Technik. Was fehlt, ist der politische Wille zur konsequenten Durchsetzung bestehender Gesetze.
Die wahren Kosten der Fehlentwicklung
Während die Politik über Klimaneutralität und Verkehrswende philosophiert, zerfällt die Grundlage jedes funktionierenden Verkehrssystems: die Sicherheit. Wer soll denn noch Lust haben, vom Auto auf die Bahn umzusteigen, wenn dort Anarchie herrscht? Die grünen Träume von der Mobilitätswende scheitern an der harten Realität in den Zügen.
Die Kosten dieser Entwicklung sind immens. Nicht nur finanziell durch Schwarzfahrer und Vandalismus, sondern vor allem gesellschaftlich. Wenn ehrliche Bürger sich nicht mehr trauen, abends mit der Bahn zu fahren, wenn Kontrolleure nur noch in Gruppen arbeiten können, wenn Sicherheitspersonal zum Freiwild wird - dann haben wir den Kampf um den öffentlichen Raum verloren.
Zeit für eine Kehrtwende
Was es braucht, ist keine weitere Verharmlosung, sondern eine klare Ansage: Wer sich nicht an die Regeln hält, muss die Konsequenzen tragen. Jede Beleidigung, jeder Übergriff, jedes Schwarzfahren muss konsequent verfolgt und bestraft werden. Die Abschreckungswirkung, von der Wittke spricht, muss endlich wieder hergestellt werden.
Die Zahlen aus NRW sind ein Weckruf. Sie zeigen, wohin es führt, wenn der Staat seine Kernaufgaben vernachlässigt. Sicherheit ist kein Luxus, sondern die Grundvoraussetzung für alles andere. Ohne sie zerfällt nicht nur der öffentliche Nahverkehr, sondern die Gesellschaft als Ganzes.
Es ist höchste Zeit, dass die Politik diese Realität anerkennt und handelt. Nicht mit weiteren Arbeitskreisen und Pilotprojekten, sondern mit der konsequenten Durchsetzung von Recht und Ordnung. Alles andere wäre ein Verrat an den ehrlichen Bürgern, die täglich auf funktionierende öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind.
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