
Geopolitische Machtkämpfe: Edelmetalle und Batteriemetalle im Fokus der Weltmächte
In einer Zeit zunehmender globaler Spannungen entwickeln sich die Märkte für Edelmetalle und Batteriemetalle zu einem neuen geopolitischen Schlachtfeld. Während die etablierte Finanzwelt noch in alten Denkmustern gefangen zu sein scheint, zeichnet sich ein fundamentaler Wandel in der Bewertung strategischer Rohstoffe ab.
Gold als sicherer Hafen in turbulenten Zeiten
Entgegen der pessimistischen Prognosen einiger Analysten erreichte die weltweite Goldnachfrage 2024 mit 4.974 Tonnen einen historischen Höchststand. Der Gesamtmarktwert kletterte auf beeindruckende 382 Milliarden US-Dollar - ein deutliches Signal für das ungebrochene Vertrauen in das gelbe Edelmetall als Krisenwährung.
Silber vor strategischer Neubewertung
Besonders interessant entwickelt sich die Situation beim "Teufelsmetall" Silber. Während die industrielle Nachfrage, insbesondere durch den Solarbereich, stetig wächst, könnte eine mögliche strategische Bevorratung durch Nationalstaaten den Markt grundlegend verändern. Russlands jüngste Entscheidung, Silber in seine Reserven aufzunehmen, könnte erst der Anfang einer größeren Entwicklung sein.
Die Trump-Wende in der US-Energiepolitik
Mit der Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus zeichnet sich eine dramatische Kehrtwende in der amerikanischen Energiepolitik ab. Die von der Biden-Administration forcierte E-Mobilität dürfte einen herben Dämpfer erleiden. Experten rechnen damit, dass die Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen in den USA von prognostizierten 30 auf 20 Prozent zurückfallen könnte.
Die Metall- und Bergbaubranche ist zu einem zentralen Austragungsort im Ringen der Weltmächte geworden.
Kanadas wachsende strategische Bedeutung
In diesem komplexen geopolitischen Umfeld gewinnt Kanada zunehmend an Einfluss. Das rohstoffreiche Land entwickelt sich zu einem Schlüsselakteur bei der Neuordnung globaler Lieferketten. Die jüngsten, durchaus fragwürdigen Äußerungen der Trump-Administration bezüglich einer möglichen "Eingliederung" Kanadas als 51. Bundesstaat unterstreichen die strategische Bedeutung der kanadischen Rohstoffvorkommen.
Platin und Palladium: Gegensätzliche Entwicklungen
Während Platin von der aufkommenden Wasserstoffwirtschaft profitieren dürfte, steht Palladium vor erheblichen Herausforderungen. Die zu erwartende Recyclingwelle aus ausgemusterten Benzinfahrzeugen könnte den Palladiummarkt in den 2030er Jahren regelrecht überschwemmen - eine Entwicklung, die das Edelmetall vor existenzielle Herausforderungen stellt.
Fazit: Die tektonischen Verschiebungen im globalen Rohstoffsektor bieten sowohl Chancen als auch Risiken. Besonders die Edelmetalle Gold und Silber dürften von den zunehmenden geopolitischen Spannungen profitieren. Anleger sollten diese Entwicklungen aufmerksam verfolgen und ihre Portfolios entsprechend positionieren.
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