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10.06.2025
15:58 Uhr

Genetische Daten als Handelsware: Der beunruhigende Fall 23andMe

Was passiert eigentlich mit unseren intimsten Daten, wenn ein Unternehmen pleitegeht? Diese Frage stellt sich derzeit mit erschreckender Dringlichkeit beim kalifornischen Biotechnologie-Unternehmen 23andMe. Eine Koalition aus 27 US-Bundesstaaten und dem District of Columbia kämpft nun mit juristischen Mitteln gegen den drohenden Ausverkauf von über 15 Millionen genetischen Datensätzen – ein Vorgang, der die fundamentale Frage aufwirft, wie weit der Datenschutz in unserer digitalisierten Welt noch reicht.

Der Albtraum wird real: DNA-Daten auf dem Marktplatz

Das Unternehmen 23andMe, das sich einst als revolutionärer Anbieter von Heim-Gentests präsentierte, hat am 23. März Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet. Was folgte, war ein regelrechter Bieterwettstreit um die wertvollsten Assets des Unternehmens – die genetischen Daten seiner Kunden. Regeneron Pharmaceuticals stand bereits in den Startlöchern, doch dann meldete sich überraschend die Mitgründerin Anne Wojcicki mit einem 305-Millionen-Dollar-Angebot zurück.

Der Generalstaatsanwalt von Oregon, Dan Rayfield, brachte es auf den Punkt: "Das sind nicht nur Daten – es ist Ihre DNA. Sie ist persönlich, permanent und zutiefst privat." Die Menschen hätten ihre genetischen Informationen nicht zur Verfügung gestellt, damit diese später an den Meistbietenden verhökert würden.

Die unveränderliche Natur genetischer Information

Was diese Situation besonders brisant macht, ist die Unveränderlichkeit genetischer Daten. Im Gegensatz zu einer Kreditkartennummer oder einem Passwort können Sie Ihre DNA nicht einfach ändern, wenn sie kompromittiert wurde. Die Staatsanwälte betonten in ihrer Klage, dass die Tragweite dieses Datenverkaufs weit über die aktuellen 23andMe-Kunden hinausreiche – sie betreffe auch Menschen, die noch gar nicht geboren seien.

Die biologischen Proben und genetischen Daten, die das Unternehmen besitzt, wurden durch den Verkauf von Heim-Gentests gesammelt. Kunden nutzten diese Tests, um Informationen über ihre Abstammung, familiäre Verbindungen und potenzielle Risikofaktoren für bestimmte Krankheiten zu erhalten. Nun könnten genau diese intimen Informationen zum Handelsgut werden.

Ein Präzedenzfall mit weitreichenden Folgen

Die Datenschutzrichtlinien von 23andMe enthalten eine beunruhigende Klausel: Im Falle einer Insolvenz und eines Eigentümerwechsels "können Nutzerdaten als Teil dieser Transaktion abgerufen, verkauft oder übertragen werden". Zwar sollen die Datenschutzbestimmungen auch unter neuer Führung gelten, doch wer garantiert deren Einhaltung?

Bereits 2023 zeigte sich die Verwundbarkeit des Systems, als Hacker die persönlichen Daten von fast 7 Millionen 23andMe-Kunden in einem Online-Forum veröffentlichten. Diese Daten umfassten Herkunftsschätzungen, Phänotyp-Informationen, Gesundheitsdaten, Fotos und Identifikationsdaten. Das Unternehmen schob die Schuld damals auf die Nutzer, die angeblich ihre Login-Daten recycelt hätten – eine Erklärung, die angesichts der Sensibilität der gespeicherten Informationen geradezu zynisch wirkt.

Die Lehren aus dem Daten-Debakel

Dieser Fall offenbart einmal mehr die Naivität, mit der viele Menschen ihre sensibelsten Daten an Unternehmen weitergeben. In einer Zeit, in der die Politik mehr damit beschäftigt ist, Genderdebatten zu führen und ideologische Grabenkämpfe auszutragen, werden die wirklich wichtigen Fragen des digitalen Zeitalters sträflich vernachlässigt. Wo bleibt der Schutz der Bürger vor dem Ausverkauf ihrer intimsten Informationen?

Die Empfehlung an betroffene Kunden, ihre Accounts zu löschen und persönliche Informationen von der Unternehmenswebsite zu entfernen, wirkt wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Daten sind längst gespeichert, kopiert und archiviert. Ein Löschen des Accounts dürfte kaum mehr als symbolischen Wert haben.

In einer Welt, in der persönliche Daten zur Währung geworden sind, zeigt der Fall 23andMe die dringende Notwendigkeit für strengere Datenschutzgesetze und eine Politik, die sich wieder auf den Schutz ihrer Bürger konzentriert, statt sich in ideologischen Nebenkriegsschauplätzen zu verlieren. Vielleicht sollten wir uns weniger Gedanken über Pronomen machen und mehr darüber, wer Zugriff auf unseren genetischen Bauplan hat.

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