
Energiekrieg mit den USA: Kanada droht mit radikalem Stromlieferstopp
In einer dramatischen Eskalation des Handelskonflikts zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada droht nun eine beispiellose Verschärfung der Situation. Doug Ford, der Premierminister der kanadischen Provinz Ontario, kündigte eine Maßnahme an, die Millionen von US-Bürgern buchstäblich im Dunkeln sitzen lassen könnte. Als Reaktion auf die jüngsten Trump-Strafzölle erwägt Ford eine drastische Erhöhung der Stromsteuer - oder schlimmer noch: einen kompletten Lieferstopp.
Die energiepolitische Achillesferse der USA
Was viele nicht wissen: Die Vereinigten Staaten sind in Sachen Energieversorgung stark von ihrem nördlichen Nachbarn abhängig. Allein im vergangenen Jahr importierten die USA sage und schreibe 27 Millionen Megawattstunden aus Kanada. Die Stromversorgung des nordamerikanischen Kontinents verläuft dabei primär in Nord-Süd-Richtung - ein Umstand, der die USA besonders verwundbar macht.
Ein Netz der Abhängigkeit
Die energiepolitische Verflechtung zwischen beiden Ländern ist beeindruckend: Ontario versorgt die US-Bundesstaaten Michigan, New York und Massachusetts. British Columbia beliefert Washington, Manitoba versorgt Minnesota und North Dakota, während New Brunswick den Bundesstaat Maine mit Energie versorgt. Québec stellt Strom für Massachusetts und New York bereit. Besonders bemerkenswert: Der Löwenanteil dieser Energie - etwa 60 Prozent - stammt aus sauberer Wasserkraft.
"Mit einem Lächeln im Gesicht"
Die Worte des kanadischen Premierministers Ford lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: "Sie brauchen uns für unsere Energie und müssen jetzt den Schmerz fühlen", verkündete er mit einer Härte, die man von kanadischen Politikern selten gewohnt ist. Noch provokanter seine weitere Aussage: Er sei bereit, die Energiezufuhr "mit einem Lächeln im Gesicht" komplett zu kappen. Eine Drohung, die 1,5 Millionen US-Haushalte in existenzielle Nöte stürzen könnte.
Hoffnungsschimmer am Horizont?
Während die Situation zu eskalieren droht, gibt es zumindest zaghafte Signale der Entspannung aus Washington. US-Handelsminister Howard Lutnick deutete an, dass intensive Gespräche im Gange seien und man sich möglicherweise schon bald "in der Mitte" treffen könnte. Doch die Frage bleibt: Wird dies ausreichen, um den energiepolitischen Druck aus dem Norden abzuwenden?
Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie fragil internationale Handelsbeziehungen sein können und wie schnell vermeintlich sichere Versorgungsketten zur politischen Waffe werden können. Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Vernunft siegt oder ob Millionen US-Bürger tatsächlich bald im Dunkeln sitzen werden.

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