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13.02.2025
11:51 Uhr

Drohende Flut chinesischen Billigstahls: Trump-Zölle könnten Europas Stahlindustrie in die Knie zwingen

Die deutsche Stahlindustrie steht vor einer bedrohlichen Entwicklung, die das Potenzial hat, die ohnehin angespannte Situation weiter zu verschärfen. Der traditionelle Industrieriese Thyssenkrupp warnt eindringlich vor den weitreichenden Folgen der von Donald Trump verhängten Stahlzölle, die wie ein Bumerang auf den europäischen Markt zurückschlagen könnten.

Chinesische Billigoffensive bedroht deutsche Arbeitsplätze

Finanzvorstand Jens Schulte äußerte sich besorgt über die möglichen Auswirkungen der 25-prozentigen US-Importzölle auf Stahl und Aluminium. Diese protektionistische Maßnahme könnte dazu führen, dass chinesische Stahlproduzenten, die bisher in die USA exportiert haben, ihre überschüssige Produktion verstärkt nach Europa umleiten würden. Eine Entwicklung, die den bereits stark unter Druck stehenden europäischen Stahlmarkt zusätzlich belasten würde.

Deutsche Stahlindustrie kämpft ums Überleben

Die einstige Perle der deutschen Industrie - Thyssenkrupps Stahlsparte - durchlebt bereits turbulente Zeiten. Ein dramatischer Nachfrageeinbruch, ausgelöst durch die schwächelnde europäische Automobilindustrie, hat das Unternehmen zu drastischen Maßnahmen gezwungen. Der geplante Abbau von 11.000 Arbeitsplätzen - etwa 40 Prozent der Belegschaft am Standort Duisburg - zeugt von der dramatischen Situation.

Milliardenschwere Abschreibungen belasten die Bilanz

In den vergangenen zwei Jahren musste Thyssenkrupp bereits Abschreibungen in Höhe von drei Milliarden Euro auf seine Stahlsparte vornehmen. Die Verhandlungen mit dem tschechischen Milliardär Daniel Křetínský über eine Aufstockung seiner Beteiligung von 20 auf 50 Prozent ziehen sich währenddessen wie Kaugummi in die Länge.

Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr, wie dringend Europa eine wirksame Industriepolitik benötigt, die unsere heimische Produktion vor unfairem Wettbewerb schützt.

Lichtblick Marine-Sparte sorgt für positive Überraschung

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es dennoch: Dank einer Anzahlung von einer Milliarde Euro für einen großen U-Boot-Auftrag erwartet das Unternehmen nun einen positiven Cash-Flow von 300 Millionen Euro - deutlich besser als die zuvor prognostizierten Verluste. Diese Nachricht ließ die Aktie des Unternehmens um beachtliche 9 Prozent steigen.

Die geplante Teilabspaltung der Marinesparte Thyssenkrupp Marine Systems könnte weitere Impulse bringen, nachdem sich die US-Beteiligungsgesellschaft Carlyle im Oktober zurückgezogen hatte. Die Bundesregierung hatte sich zuvor skeptisch gegenüber einem Verkauf dieses strategisch wichtigen Unternehmensbereichs an ausländische Investoren gezeigt - eine der wenigen weitsichtigen Entscheidungen zum Schutz deutscher Schlüsselindustrien.

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