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07.02.2025
12:59 Uhr

Digitale Überwachung im Gepäckbereich: Lufthansa Group setzt auf Apple-Technologie

In einer Zeit, in der das deutsche Verkehrswesen von einer Pannenserie zur nächsten taumelt, versucht die Lufthansa Group nun wenigstens im Bereich der Gepäckabfertigung den Anschluss an moderne Standards nicht zu verlieren. Der einstige Vorzeigekonzern, der in den vergangenen Jahren immer wieder durch Streiks und Serviceprobleme von sich reden machte, implementiert jetzt die Apple AirTag-Technologie in seine Gepäckermittlungssysteme.

Technologischer Fortschritt oder Eingeständnis des Systemversagens?

Die Integration der AirTag-Ortung in die Systeme von Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Eurowings könnte als längst überfälliger Schritt in Richtung Digitalisierung gewertet werden. Passagiere sollen künftig die Möglichkeit haben, den Standort ihrer AirTags über die digitalen Kanäle der Airlines zu teilen - ein Feature, das erst durch das Update auf iOS 18.2 möglich wurde.

Die Realität hinter der digitalen Fassade

Während Dieter Vranckx, Vorstandsmitglied und Chief Commercial Officer der Lufthansa Group, die Innovation als Teil einer "kontinuierlichen Weiterentwicklung digitaler Services" preist, drängt sich die Frage auf, ob hier nicht vielmehr die Verantwortung für eine funktionierende Gepäcklogistik auf die Kunden abgewälzt wird. Immerhin sollte es in einem professionellen Luftfahrtunternehmen selbstverständlich sein, dass Gepäckstücke ohne zusätzliche Tracking-Geräte der Passagiere ihren Weg zum Zielort finden.

Die Einbindung von AirTag-Daten soll die Effizienz der Nachverfolgung steigern - ein euphemistischer Umschreibungsversuch für die Tatsache, dass Fluggäste nun selbst für die Ortung ihrer verlorenen Koffer sorgen müssen.

Digital Hangar: Innovationszentrum oder Alibifunktion?

Besonders interessant erscheint die Erwähnung des konzerneigenen "Digital Hangar" mit seinen angeblich 1.000 Experten. In Zeiten, in denen deutsche Unternehmen verzweifelt nach IT-Fachkräften suchen, verfügt die Lufthansa Group offenbar über ein ganzes Heer von Digitalexperten. Die Frage nach der Effizienz dieser Abteilung drängt sich allerdings auf, wenn man bedenkt, dass die Integration eines simplen Tracking-Systems als große Innovation gefeiert wird.

Fazit: Zwischen Innovation und Mangelverwaltung

Die Integration der AirTag-Technologie mag zwar oberflächlich betrachtet als fortschrittlich erscheinen, offenbart jedoch bei genauerer Betrachtung die tieferliegenden Probleme im deutschen Luftverkehr. Statt die grundlegenden Herausforderungen in der Gepäcklogistik anzugehen, setzt man auf technologische Pflaster, die die Symptome, nicht aber die Ursachen behandeln. Ein weiteres Beispiel dafür, wie deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb durch halbherzige Digitalisierungsversuche den Anschluss zu verlieren drohen.

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