
Die globale Wirtschaftsordnung am Scheideweg - Trumps "America First" Politik bedroht das internationale Finanzsystem
Die Weltwirtschaft steht vor dramatischen Umwälzungen. Donald Trumps aggressive "America First" Politik und die damit verbundenen Handelssanktionen drohen das internationale Finanzsystem in seinen Grundfesten zu erschüttern. Mit der Androhung von Strafzöllen in Höhe von 20% auf Importe aus verschiedenen Ländern und der Forderung nach höheren NATO-Militärausgaben von 5% des BIP setzt Trump die Handelspartner der USA massiv unter Druck.
Mexiko und Kanada im Visier der US-Handelspolitik
Besonders betroffen sind die NAFTA-Partner Mexiko und Kanada. Mexiko sieht sich durch die geplanten US-Zölle und die restriktive Einwanderungspolitik in seiner wirtschaftlichen Existenz bedroht. Die wichtigen Deviseneinnahmen durch Überweisungen von Arbeitsmigranten würden drastisch zurückgehen. Auch die für Mexikos Wirtschaft bedeutsamen Maquiladora-Montagewerke an der US-Grenze wären in Gefahr.
Europa unter Druck - Deutschland als williger Vasall?
Auch Europa gerät zunehmend unter die Räder der amerikanischen Wirtschaftspolitik. Während sich Deutschland unter der Ampelkoalition bisher als williger Vasall der US-Interessen erweist, wächst in anderen EU-Ländern der Widerstand. Die von Trump geforderte Erhöhung der Militärausgaben auf 5% des BIP würde die ohnehin angespannte Haushaltslage vieler EU-Staaten weiter verschärfen.
"Die US-Politik stellt eine existenzielle Bedrohung für alle Gläubiger dar, die ihre Schulden in Dollar denominieren. Diese Schulden können praktisch nicht mehr beglichen werden, ohne die eigene Wirtschaft zu zerstören."
Das Ende der Dollar-Dominanz?
Die aggressive US-Politik könnte sich als Bumerang erweisen. Immer mehr Länder sehen sich gezwungen, Alternativen zum Dollar-basierten Finanzsystem zu suchen. Eine koordinierte Aussetzung von Schuldenzahlungen durch mehrere Staaten des Globalen Südens könnte die Dollar-Dominanz nachhaltig erschüttern.
Mögliche Auswege aus der Krise
Um einen chaotischen Zusammenbruch des internationalen Finanzsystems zu verhindern, wären neue multilaterale Vereinbarungen nach dem Vorbild des von Keynes vorgeschlagenen Bancor-Systems notwendig. Dies würde eine fairere Verteilung der Lasten zwischen Gläubiger- und Schuldnerländern ermöglichen.
Die Frage ist allerdings, ob die politischen Eliten den Mut zu solch weitreichenden Reformen aufbringen. Bisher scheint vor allem in Europa die Angst vor einer Konfrontation mit den USA zu überwiegen - auch wenn dies zulasten der eigenen wirtschaftlichen Interessen geht.
Fazit: Paradigmenwechsel unausweichlich
Die von Trump forcierte "America First" Politik markiert das Ende der nach 1945 etablierten liberalen Wirtschaftsordnung. Die Welt steht vor der Wahl zwischen einem chaotischen Zusammenbruch oder der geordneten Transformation zu einem multipolaren Wirtschaftssystem. Die kommenden Monate werden zeigen, welchen Weg die internationale Gemeinschaft einschlägt.

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