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30.01.2025
06:49 Uhr

Bank of England vor historischer Zinswende - Wirtschaft ächzt unter Rekord-Zinslast

In einer Zeit, in der die britische Wirtschaft am Rande der Stagnation taumelt, bereitet die Bank of England (BoE) offenbar eine bedeutende geldpolitische Kehrtwende vor. Nach Jahren der drastischen Zinserhöhungen, die Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen belastet haben, könnte nun endlich eine Phase der Entspannung eingeläutet werden.

Zinssenkung scheint unausweichlich

Die Anzeichen verdichten sich, dass die britische Notenbank am 6. Februar ihre Zinsen von 4,75% auf 4,5% senken dürfte. Die Märkte preisen diese Entwicklung bereits mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 90% ein. Während die Wirtschaftslenker in der Threadneedle Street lange Zeit stur an ihrer restriktiven Geldpolitik festhielten, scheint nun auch dem letzten Falken im geldpolitischen Ausschuss (MPC) klar geworden zu sein, dass eine Fortsetzung dieser Politik fatale Folgen haben könnte.

Wirtschaft am Scheideweg

Die britische Wirtschaft befindet sich in einer prekären Lage. Während die Inflation zuletzt deutlich zurückgegangen ist, sorgt ein überraschend starker Anstieg der Löhne für Kopfzerbrechen bei den Währungshütern. Diese toxische Mischung aus stagnierender Wirtschaft und Lohndruck stellt die Notenbank vor ein klassisches geldpolitisches Dilemma.

Politischer Druck nimmt zu

Besonders brisant: Die Labour-Finanzministerin Rachel Reeves dürfte insgeheim auf eine taubenhafte Haltung der Notenbank hoffen. Die massiven Steuererhöhungen, die ihre Regierung zum 1. April plant, könnten durch niedrigere Zinsen zumindest teilweise abgefedert werden. Ein durchaus fragwürdiges Kalkül, das die Unabhängigkeit der Notenbank auf die Probe stellt.

"Die Zeit für Zinssenkungen ist gekommen", verkündete das neue MPC-Mitglied Alan Taylor bereits Mitte Januar und prognostizierte gleich vier Zinssenkungen für 2025.

Europa als Vorreiter

Während die BoE noch zaudert, hat die Europäische Zentralbank bereits vier Mal die Zinsen gesenkt. Diese Entwicklung könnte den Druck auf die britischen Währungshüter weiter erhöhen. Die Gefahr einer wirtschaftlichen Abkopplung des Vereinigten Königreichs vom europäischen Festland scheint real.

Ausblick bleibt unsicher

Die kommende Zinsentscheidung dürfte richtungsweisend sein. Sollte die BoE tatsächlich den Weg der geldpolitischen Lockerung einschlagen, könnte dies der britischen Wirtschaft den dringend benötigten Impuls geben. Allerdings bleiben die Risiken beträchtlich: Eine zu frühe oder zu aggressive Zinssenkung könnte die mühsam erkämpften Erfolge im Kampf gegen die Inflation zunichtemachen.

Für die gebeutelte britische Wirtschaft steht jedenfalls viel auf dem Spiel. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Bank of England den schmalen Grat zwischen Inflationsbekämpfung und Wirtschaftsförderung erfolgreich meistern kann.

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