
Atomare Schutzmacht: Deutschland erwägt Abkehr von US-Abhängigkeit - Merz fordert europäische Lösung
In einer bemerkenswerten Wendung der deutschen Sicherheitspolitik hat CDU-Chef Friedrich Merz eine strategische Neuausrichtung der nuklearen Abschreckung ins Gespräch gebracht. Angesichts der zunehmend unberechenbaren US-Politik unter einem möglichen künftigen Präsidenten Trump könnte Deutschland gezwungen sein, sich neu zu orientieren - weg von der jahrzehntelangen Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten, hin zu einer europäischen Lösung.
Das Ende der amerikanischen Verlässlichkeit
Die transatlantische Partnerschaft, einst das Fundament westlicher Sicherheitspolitik, zeigt gefährliche Risse. Die jüngsten Äußerungen aus den USA haben die deutsche Politik aufgeschreckt. Die Drohung, den NATO-Beistandspakt aufzuweichen, könnte das Ende einer Ära bedeuten. Friedrich Merz brachte es im ZDF auf den Punkt: Die uneingeschränkte Gültigkeit des NATO-Artikel 5 unter einer möglichen Trump-Administration sei nicht mehr garantiert.
Französische Avancen bisher ignoriert
Besonders pikant: Paris hatte der Bundesregierung bereits mehrfach die Hand für eine engere nukleare Zusammenarbeit gereicht. Doch die deutsche Politik, traditionell gefangen in ihrer transatlantischen Komfortzone, hatte diese Angebote stets ausgeschlagen. Eine fatale Fehleinschätzung, wie sich nun zeigen könnte.
Die nuklearen Kräfteverhältnisse
Während die atomaren Arsenale Frankreichs und Großbritanniens mit geschätzten 290 beziehungsweise 225 Sprengköpfen vergleichsweise bescheiden ausfallen, verfügen die Supermächte USA und Russland jeweils über mehr als 5000 nukleare Sprengköpfe. Dennoch könnte eine europäische Nuklearallianz eine glaubwürdige Abschreckung darstellen.
Weckruf für die deutsche Verteidigungspolitik
Die aktuelle Entwicklung offenbart schonungslos die Versäumnisse deutscher Sicherheitspolitik der letzten Jahrzehnte. Während sich die Ampel-Regierung in ideologischen Grabenkämpfen um Gender-Sternchen und Klimakleber verliert, wurden die elementaren Fragen der Landesverteidigung sträflich vernachlässigt.
Die Zeit des naiven Vertrauens in die amerikanische Schutzmacht muss ein Ende haben. Europa - und besonders Deutschland - muss endlich erwachsen werden.
Zeitenwende in der nuklearen Abschreckung?
Die entscheidende Frage wird sein, wie das Letztentscheidungsrecht über den Einsatz von Atomwaffen geregelt werden könnte. Eine europäische Lösung würde nicht nur die strategische Autonomie des Kontinents stärken, sondern auch ein deutliches Signal an potenzielle Aggressoren senden: Europa ist bereit und in der Lage, sich selbst zu verteidigen.
Die Debatte um eine europäische nukleare Abschreckung könnte sich als Lackmustest für die oft beschworene strategische Autonomie Europas erweisen. Während die aktuelle Bundesregierung noch in gewohnter Manier vor sich hin laviert, zeigt die Union unter Friedrich Merz zumindest den Mut, unbequeme aber notwendige Fragen zu stellen.

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