
Afrikas Pulverfass: Kongo-Konflikt droht zu eskalieren - Ruanda als Strippenzieher im Hintergrund
Die Lage im Osten der Demokratischen Republik Kongo spitzt sich dramatisch zu. Während die von Ruanda unterstützte M23-Rebellengruppe weiter vorrückt, appellierte Kenias Präsident William Ruto bei einem Krisengipfel afrikanischer Staaten in Tansania verzweifelt an die Konfliktparteien, eine "sofortige Waffenruhe" einzuhalten.
Ruandas Schattenkrieg um Kongos Bodenschätze
Der wahre Drahtzieher hinter der eskalierenden Gewalt scheint das kleine, aber militärisch hochgerüstete Ruanda zu sein. Unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung verfolgt das Land offenbar handfeste wirtschaftliche Interessen an den reichen Bodenschätzen der Region. Die kongolesische Regierung wirft dem Nachbarland vor, die M23-Rebellen bei ihrem aggressiven Vormarsch aktiv zu unterstützen.
Dramatische humanitäre Lage - UNO schlägt Alarm
Die Folgen für die Zivilbevölkerung sind verheerend. UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk warnte eindringlich vor einer weiteren Eskalation der Gewalt. Die offiziell registrierten fast 3.000 Todesopfer und 2.800 Verletzten dürften nur die Spitze des Eisbergs sein. Die tatsächlichen Zahlen lägen vermutlich deutlich höher.
Strategisch wichtige Stadt Kavum im Visier der Rebellen
Besonders besorgniserregend ist der Vormarsch der M23-Miliz auf die Stadt Kavum. Der dort befindliche Flughafen ist für die Versorgung der kongolesischen Armee von zentraler Bedeutung. Sollte dieser wichtige Stützpunkt fallen, wäre der Weg in die Provinzhauptstadt Bukavu praktisch frei.
Die Menschen in Bukavu bereiten sich bereits auf das Schlimmste vor. Schulen und Universitäten wurden geschlossen, Geschäfte verbarrikadiert. Erste Einwohner sind auf der Flucht vor der drohenden Gewalt.
Diplomatische Bemühungen im Schatten der Gewalt
Der eilig einberufene Krisengipfel in Tansanias Hauptstadt Daressalam offenbarte die tiefe Spaltung zwischen den Konfliktparteien. Während Ruandas Präsident Paul Kagame persönlich erschien, nahm sein kongolesischer Amtskollege Félix Tshisekedi nur per Video teil - ein deutliches Zeichen für das zerrüttete Verhältnis zwischen beiden Staaten.
Die jahrzehntelangen Konflikte in der Region zeigen einmal mehr, wie fragil die politische Situation in vielen Teilen Afrikas ist. Ohne eine ehrliche Vermittlung und den ernsthaften Willen aller Beteiligten zur friedlichen Konfliktlösung droht eine weitere Destabilisierung der gesamten Region - mit unabsehbaren Folgen für die ohnehin schon leidgeprüfte Zivilbevölkerung.

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